Leseprobe Kreuzfahrt Roman Band 4 - `Lebe Deinen Traum...´
Grafik: Dietmar Lampe,
Foto: Alex Dernbach
Der Ganztages - Ausflug war wirklich interessant. Sie fuhren zur Mohammed Ali Moschee in der Zitadelle, errichtet aus glattem, weißem und honigfarbenem Stein, auch Alabaster-Moschee genannt. Von hier aus bot sich ihnen ein herrlicher Blick auf die mittelalterlichen und modernen Viertel von Kairo. Danach fuhren sie weiter zum Ägyptischen Museum. Das Museum liegt nördlich des Tahrir-Platzes, dem Mittelpunkt der Stadt, und ist riesig, beeindruckend und hoch interessant. Es wurde Mitte des 19. Jh. für all die Funde erbaut, die bei Ausgrabungen nach Napoleons Ägypten-Feldzug zu Tage kamen. 120 000 Kunstwerke, die zwischen 1400 und 5000 Jahre alt sind, gehören zu seinem Bestand. Unter anderem sind hier 1703 Artefakte aus dem Grab des Pharaos Tut-ench-Amun, das 1922 entdeckt wurde, zu besichtigen. Da man keine Chance hat, das gesamte Museum an einem Tag und schon gar nicht in den verfügbaren 2 Stunden besichtigen zu können, führt der örtliche Reiseleiter seine Gruppe durch die wichtigsten Räume und zeigt die schönsten Stücke, wie z. b. die berühmte Goldmaske des mit 19 Jahren verstorbenen Pharaos Tut-ench-Amun. Außerdem besichtigten sie eine Anzahl von Mumien. Selbst Diana war immer wieder aufs Neue von den wunderbaren Schätzen und Ausstellungsstücke des Museums fasziniert, Achmeds unterhaltsamen Erklärungen verdankte sie es, dass sich niemand von der Gruppe absetzte. Alle blieben bei ihm und hörten ihm aufmerksam zu. Diana hatte jedes Mal Angst, gerade hier im Museum jemanden zu verlieren, es würde ewig dauern diese Person wiederzufinden! So wie die Diebe, die bei ihrem Diebstahlversuch in den Königsgräbern verschwanden...
"Ja, es passt! Meine Maschine fängt gerade an, die Weltformel auszudrucken!", jubelte Tommy.
"Wie?"
Tommy sprang auf, riss Eleonore vom Stuhl und führte einen Freudentanz auf.
"Halt, halt, nicht so stürmisch! Was ist denn passiert?"
"Endlich ist es soweit! Schau, schon 3 Meter lang!"
Eleonore schaute beeindruckt auf den langen Ausdruck.
"Und nun? Hört der noch mal auf zu drucken?"
"Da, jetzt! 3,43 Meter!"
Völlig aus dem Häuschen begann Tommy Eleonore die Vorgänge zu erklären.
"Ich habe Emotion, rationale Kontrolle und den Gesunden Menschenverstand im Verhältnis zum neuronalen Limbischen System, der Lebenserhaltungs- und Belohnungsordnung im Kopf, mit dem Inneren Planetensystem aus Merkur, Venus, Mars und Erde - zu nah dran,
zu weit weg und im einzig fruchtbaren Abstand zur Sonne - in Beziehung zu unserer Reiseroute - Griechenland, Ägypten und Portugal - gesetzt, um das ganze Schiff universal durch seine eigene Bugwelle hindurch in die Zukunft fahren zu lassen!"
"In die Zukunft?!",
entfuhr es Eleonore ungläubig.
"Ja, Mit meiner Universum Formel! Heute ist die Welt von Morgen!"
"Das müssen wir gesehen haben!",
riefen die Komplizen von Mr. Wan Bang Dan, die, um seine Autorität zu wahren, von ihm Pünktchen und Anton
genannt wurden, da beide Namen keine `Rs´ enthalten. Die zwei stürmten aus der Kabine.
Die beiden Handlanger Wan Bang Dan´s, am Heck angelangt, staunten über die vermeintliche Bugwelle, während der dazukommende Wan Bang Dan tobte:
"Das ist doch die Heckwelle! Ihl Vollidioten! Die ist immel da!"
"Heck-, heck-, heck-,",
hob Pünktchen an.
"Was haben Sie sich da, da, da ausgeheckt, Herr Wan Bang Da Dang Dang?! Vielleicht hat Tommys Computer erkannt, dass das das Schiff nur fährt, w e i l es eine Bugwelle hat!"
Anton griff zum Handy:
"Ich ruf mal an!"
"Ihl Wahnsinnigen!",
konnte sich Wan nicht mehr halten.
"Walum sollte ich eine Maschine klauen, die mil sagt, dass ein Schiff fählt, wenn es volne eine Welle hat, statt dulch diese Welle hindulchfahlen zu können!!!"
"Besetzt!",
rief Anton, der wieder einmal aus Versehen bei sich selbst angerufen hatte.
Pünktchen ließ nicht locker:
"Also, ist das doch die Ausheck-heckwelle, sonst wäre alles sinn-, sinn-, sinn-"
Wan Bang Dan schlug mit einem lauten Knall einen Liegestuhl auf die Reling.
"...sinnlos!"
Ein herrlicher Seetag lag hinter ihnen und die Gäste standen erwartungsvoll an der Reling,
um die Einfahrt in der Dämmerung in den Hafen von Istanbul zu genießen.
Plötzlich schallte es aus allen Bordlautsprechern zu der Melodie `Kleine Nachtmusik´ von Mozart:
`Rote Riesen, weiße Zwerge
auf dem Weg ins schwarze Loch
und hoch droben im Universum
weiß man jetzt, es gibt sie doch!
Weiße Riesen, rote Zwerge etc.´
Der Kapitän, die Offiziere auf der Brücke und der Kreuzfahrt-Direktor standen Kopf.
"Woher, zur Hölle, kommt diese Musik?"
"Kapitän, wir wissen es nicht! Unsere Anlage ist ausgeschaltet!"
Daniel stand ebenfalls ratlos auf der Brücke.
Diana, die wie bei jeder
Ein- und Ausfahrt an der Reling stand, wurde angesprochen:
"Was ist das für ein Lied?"
"Tut mir leid, ich weiß es nicht!"
Fischer, die in kleinen Booten am Schiff vorbeifuhren, winkten ihnen zu.
"Was ist denn das für ein Mist?"
"Sie haben sich doch eine neue Einlaufmelodie gewünscht! Bitte!"
"Aber doch nicht Rote Riesen, Weiße Zwerge!"
Tommy, der bei den ersten Takten bereits zu seiner Kabine flitzte, kam atemlos dort an und stellte das Alarmsystem seines Computers aus, das er mit der Kommunikationsanlage des Schiffes kurzgeschlossen hatte.
"Das walt doch nicht etwa Ihl?"
Mr. Wan Bang Dan amüsierte sich königlich.
"Nein, Sie! Sie haben uns doch den Auftrag gegeben! Und als wir das Ding klauen wollten, ging dieser Musikalarm los! Mr. Wan Bang wan Dan ba...!"
"Schluss jetzt! Es leicht!"
Er knallte eine Decks -Tür auf und zu.
"Wenn ich die Maschine nicht haben kann,
dann blauche ich eben den Mann! Ich welde mil was einfallen lassen, abel jetzt lasst diesen Tommy nicht mehl aus Eulen tlüben Augen und velschwindet aus meinen, Ihl elenden Velsagel!"
Aus: `Lebe Deinen Traum...´ Band 4